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Taintless: Blindes Vertrauen – Annie Mae Gold

Band 1Print: 14,99€ | ebook: 9,99€Seiten: 488 Seiten Amazon  | Autorenseite

Beschreibung:

„Ich reckte meinen Kopf der Sonne entgegen, und der leichte Wind blies mir die offenen Haare vom Nacken ins Gesicht. Und in diesem Moment fühlte ich mich nicht mehr wie der Fisch im Goldfischglas – in diesem Moment fühlte ich mich wie ein Vogel, der für einen Augenblick den bittersüßen Geschmack der Freiheit kosten durfte.“

Im Jahr 2171 ist die Welt nahezu unbewohnbar. Nur hinter einer unüberwindbaren Mauer haben die letzten Menschen Zuflucht gefunden: in der „Kolonie“, aufgeteilt in Gilden und Elite. Die 17-jährige Summer fiebert dem Tag der Auswahl entgegen, dem einzigen Ausweg aus ihrem Leben in der Gilde. Denn obwohl dies der letzte sichere Zufluchtsort auf Erden ist, fühlt sich Summer wie im Gefängnis. Sie ist nicht geschaffen für ein eintöniges Dasein. Sie will raus! Als der geheimnisvolle Clay in ihrer Schule auftaucht, ist es um sie geschehen. Clay kommt aus der Elite, genau dort will sie hin. Doch was ist mit Will, den sie schon ihr Leben lang kennt …? Hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen beginnt sie zu zweifeln: Wem kann sie trauen? Ist die Elite wirklich die perfekte Spaßgesellschaft, die sie zu sein vorgibt? Und was liegt eigentlich auf der anderen Seite der Mauer? 
Summer findet eine Wahrheit, die sie mehr kosten wird als nur ein gebrochenes Herz …

– Amazon


Meine Meinung:
In diesem Buch geht es um Summer Snow, die mit ihrer Familie in einer Kolonie lebt. Wie man schon heraushören kann, ist es eine Dystopie. Summer träumt von nichts andere, als frei zu sein. Um das zu sein, versucht sie mit allen Mitteln in die Elite aufzusteigen. Die Elite scheint jedoch nicht so zu sein, wie sie es sich erträumt hatte. Auch scheinen ihre engsten Freunde und Verwandte dagegen zu sein, dass sie in die Elite, wenn nicht sogar die neue Welt aufsteigt.  In der Elite allerdings lernt sie die bittere Wahrheit kennen und erkennt, wie einfach und frei ihr Leben doch war.

Es klingt definitiv interessant. Das Cover ist sehr ansprechend und schreit praktisch nach Dystopie. So gesehen viel es mir auch nicht schwer freudig der Autorin zu antworten, dass ich liebend gern ihr Buch rezensieren würde.
Leider hat es mich jetzt mehr Zeit gekostet als geplant. 
Die Idee der Geschichte ist wirklich einmal was Neues. Natürlich ist es eine Dystopie, wie es im Buche steht, doch die Haupthandlung ist an sich ganz interessant gestaltet. 
Das klingt, als wäre ein ganz Großes ABER hier und das ist es auch. Je weiter ich mit dem Buch voran gekommen bin, ist es mir mehr und mehr vorgekommen, als würde ich nicht vorankommen. Die Handlung verlief einerseits zu schnell, andererseits hatte man nicht, dass Gefühl von einem weiter kommen der Geschichte. Es kam mir einfach vor, als wäre ich noch immer am Anfang des Buches und würde nur sehr langsam und zäh vorankommen.
Die Autorin hat es geschafft, Stellen so schnell und kurzzufassen, wo andere mehrere Seiten dafür gebraucht hätten. Diese Stellen im Buch waren Schlüsselstellen. Mit Schlüsselstellen meine ich, dass es Spannung hineingebaut hätte, aber auch tiefe. So kam es einen vor, als würde sich die Autorin zu sehr auf die falschen Stellen konzentrieren und verliert daher an tiefe und Spannung. 
Nach Spannung hab ich selbst am Höhepunkt verzweifelt gesucht. Sobald es einigermaßen hinaufging, hat es die Autorin geschafft, dass man diese wieder abbaut. Schade eigentlich, denn wie gesagt finde ich die Idee klasse!
Kommen wir mal zu den Charakteren. Das ist ein ganz heikles Thema. Die anfänglich sympathische Summer Snow wurde mit jeder weiteren Seite des Buches mir unsympathisch. In ihrer Sicht liest man die ganze Geschichte. Die anfängliche Tiefe, die ihr Charakter zeigte, war schnell verschwunden und irgendwann war sie für mich nur noch oberflächlich. Sie wirkte für mich wie ein Nebencharakter. Ihre ganze Aufmerksamkeit lag plötzlich auf ihrer Liebe zu Clay. Er scheint der Inbegriff von Freiheit zu sein. Diese Freiheit scheint am Anfang für sie das wichtigste in ihrem Leben zu sein und das macht sie sympathisch. Sie hebt sich dadurch ab. Allerdings versinkt sie im Laufe des Buches immer mehr in ihrem ICH, statt einmal herauszuschauen. Sie sagt im Laufe des Buches, das sie zu sehr mit sich selber beschäftigt ist, verspricht sozusagen sich zu ändern, und doch macht sie immer wieder dieselben Fehler. Der anfängliche Wunsch nach Freiheit verliert sich immer mehr in ihrem Gefühlschaos, das größten Teils von ihrer Seite verkompliziert und widersprüchlich ist. Sie ist nur noch auf das Gefühl Liebe konzentriert und so auf sich selber fokussiert. Sie ist schlicht weg ich bezogen, und obwohl die Autorin versucht, sie mehr opferungsvoll dazustellen, ist sie das nicht. Die Paar stellen an denen Summer an Sympathie gewonnen hätte, hat sie gleich wieder zunichtegemacht. Vor allem hat es mich aufgeregt, dass sie versucht hat, sich Reif zu verhalten, immer wieder betont, dass sie die bereit ist,, die Wahrheit zu erfahren, und das, obwohl sie es nicht war. Sie versprach Dinge, die sie nicht einhielt und war, wie immer, nur auf sich konzentriert, statt das ganze einmal zu überdenken oder eine zweite Chance zu geben. Sie konnte sich auch nicht in Leute hinein versetzen. Sie konnte nicht verstehen, was es heißt, auch mal Opfer zu bringen. Vor allem das mit dem Opfer bringen, ist doch eine ganz typische Beschreibung eines Hauptcharakters, oder etwa nicht? 
Wie man merkt, hallte ich nicht viel von ihr.
Clay hingegen scheint mehr tiefe als Summer zu haben. In ihm hab ich wirklich einen interessanten Charakter gefunden. An ihn und Will. Die beiden stellen die Liebe dar und in dem ganzen Buch dreht sich um nichts anderes als das Summer in beide verliebt ist. Dabei hatte es so viel versprechend angefangen gehabt.  Ich hätte viel lieber in der Sicht von Clay oder Will das Buch gelesen, weil sie wirklich aufrichtige Personen zu sein scheinen. 


Fazit:

Ich habe mich so über Summer geärgert, aber auch über die verstrichenen Gelegenheiten etwas Spannung in die Geschichte zu bringen. An sich ist die Geschichte echt spannend und auch das Ende ist mal etwas anderes. Allerdings fehlen mir zu viele Details und auch an Tiefe der Charaktere bzw. Eigentlich nur einem Charakter. 
Es heißt aber nicht, dass das Buch schlecht war, eher das Gegenteil! Es war an sich interessant. Ich würde es vor allem aber jüngeren Lesern empfehlen, die sehr viel Wert auf die Gerissenheit einer Person und ihrem Liebesleben Wert legen, denn mit Dystopie hatte es Mal mehr Mal weniger zu tun gehabt. Trotz allem bin ich auf den zweiten Band gespannt und freue mich schon, dieses auch dann (hoffentlich) in naher Zukunft zu lesen.

Bewertung:


2 Sterne von 5.

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