Rezensionen

Wintersong – S.Jae-Jones

464 Seiten | IVI Verlag | TB: 15.00 € | Ebook: 11,99€ | Band 1 | Amazon 
 

Beschreibung:



An jenem Tag, an dem das alte Jahr stirbt und die Grenze zwischen den Reichen der Kobolde und der Menschen verwischt, wandelt der Erlkönig durch die Welt der Sterblichen, auf der Suche nach einer Braut. Diese muss ihm in sein Reich unter der Erde folgen, den König ehelichen und sterben – denn nur durch ihren Tod wird die Wiedergeburt des neuen Jahres gewährleistet.
Seit ihrer Kindheit kennt die 18-jährige Liesl die Sage um den unheimlichen, faszinierenden Erlkönig. Als ein mysteriöser Fremder auftaucht und Liesls Schwester entführt, weiß Liesl: Nur sie kann ihre Schwester noch aus den Fängen des Erlkönigs befreien, indem sie ihm in sein Reich folgt und ihn anstelle ihrer Schwester selbst heiratet. Doch wer ist dieser geheimnisvolle Mann? Während Liesl noch versucht, ihre Gefühle zu verstehen, arbeiten die alten Gesetze der Unterwelt bereits gegen sie … -Amazon
 

Meine Meinung:



Es fällt mir schwer, eine anständige Rezension zu diesem Buch zu verfassen. Wintersong gefällt mir vom Cover eigentlich gut. Nicht direkt supergut, wie die englische Ausgabe, aber die deutsche Ausgabe ist auch nicht schlecht. Der Titel passt auch perfekt zum Inhalt, also bin ich eigentlich damit zufrieden.
Als ich die Beschreibung gelesen habe, um was es in diesem Buch geht, wollte ich es unbedingt lesen. Es hat mich sehr an plötzlich Fee erinnert und abgesehen davon liebe ich solche Erzählungen. Ich habe vieles erwartet. Ein Jugendroman das nur so von Liebe strotzt. Ein Buch, das einfach geschrieben ist und bei dem ich einfach abschalten könnte. Abschalten konnte ich nicht wirklich, denn die Geschichte hat mich mit sich gerissen. 
Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes. Eigenartig, wirr, widerspenstig und so voller Tücken.
 
Mein erster Eindruck von diesem Buch war: eigenartig. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Die Handlung war wirr und ich konnte mich nicht ganz auf diese konzentrieren, weil die Autorin nie recht zum Punkt kam. Es hat gut begonnen, nur wurde es nach und nach wirr. 
Was man aber von Anfang an mitbekommen konnte, war die Liebe zur Musik. Die Autorin berichtet von ihr mit solch einer Begeisterung, dass man selbst irgendwann anfängt, sich darin zu verlieren.
Es gab eine Stelle im Buch, in der hat Lisl, oder auch Elisabeth, mit ihrem Bruder Josef für einem wichtigen Vorspielen miteinander musiziert. Beim Vorspielen von Josef und Lisls Stück ist die Aufregung auch auf mich übergegangen. Mit jedem weiteren Satz schlug mir das Herz bis zum Hals. Ich konnte die Musik fühlen, die sie spielen. Ich hatte das Gefühl, als könnte ich sie hören. Das war einfach nur unglaublich. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass es WIRKLICH eine außergewöhnliche Gesichte ist.
 
Von Anfang an fällt einem der verwirrende Schreibstil der Autorin einem auf. Kein Buch, das ich mir zum Entspannen gesucht hätte. Der Schreibstil ist wie die Musik in diesem Buch, sie schreibt wirr, hitzig und irreführend. Sie springt und spielt mit einem, sie ist düster und arglistig aber auch verträumt. 
Ich hab noch nie so einen Schreibstil gelesen. 
Nach und nach gewann man den Eindruck, dass die Autorin nicht eine Geschichte schreibt, sondern etwas komponiert. Anfangs wirkten die ganzen Szenen rau und etwas ungeschliffen. Es fängt mit etwas Kindlichem an und wird nach und nach düsterer. Dann hellt sie sich auf und hat wieder seine Auf und Abs. 
In dieser Geschichte feilt Elisabeth immer wieder an der Musik, die sie so sehr liebt. Und mit jedem Schleifen am Stück von Elisabeth kommt es mir so vor, als würde die Autorin der Geschichte mehr Wesen zuteilen. Was am Anfang rau und roh wirkte, verschwindet nach und nach. Mit jedem Wachsen von Elisabeths Wesen und auch ihrem Stück wandelt sich mit der Geschichte auch die Intensität.
 
Am Anfang, noch bevor ich das Buch gelesen habe, habe ich eine Geschichte wie plötzlich Fee erwartet. Etwas Helles, Magisches. Diese Geschichte ist eher düster und mehr wie eine Warnung. Sie erinnert mich an alte Märchen und hat nichts Zauberhaftes. Wer den Film Pans Labyrinth kennt, kann es vielleicht etwas nachvollziehen, was ich damit meine. Auch diese Geschichte hatte die Feen und die Wesen sehr gut aufgegriffen. Sie wirkten mysteriös aber waren nicht direkt die Wesen, mit denen man unbedingt lange Zeit verbringen sollte. Sie waren brutal, schön aber auch anders. 
Das Buch war aber nicht die ganze Zeit über so … anders. Zwischen drinnen war sie so verspielt, dass ich nicht mehr aus dem Grinsen heraus kam. Die Geschichte wurde plötzlich irgendwie süß- zuckersüß. Sie kam mir immer mehr wie ein Märchen vor. 
Dann aber wandelte sie sich wieder. Und mehr noch wie ein Märchen erinnerte sie mich an ein Lied. Ist sie vor Kurzem süß gewesen, schlägt sie um auf bösartig, sinnlich. Man ist plötzlich am Höhepunkt des Stückes angelangt. Man will weiter lesen. Man will die Musik wieder hören, die die Geschichte einem singt. 
Nach und nach wurde mir bewusst, um was es wirklich in dieser Geschichte geht. Sie geht um Selbstfindung, Scham seiner Interessen, Unterdrückung durch die Eltern und Familie, nicht verstehen und schließlich erschreckende Freiheit. Die Freiheit sich selbst zu entfalten. 
Alles zeigt die Züge des Lebens sehr gut dar. Ihre Rauheit und Intensität. Die Autorin hat es wirklich geschafft, das Leben einzufangen und es sehr gut zu erklären. 
 
Während dem Lesen der Charaktere, kommt es einem nicht so vor als würde man wirklich etwas über die Charaktere lesen. Die Autorin schafft es, das ganze Dasein der Figuren darzulegen. Ihre Seele WIRKLICH auf Papier zu bringen. 

Fazit:


Es ist kein leichtes Buch für zwischendurch. Es ist schwer. Nicht vom Schreibstil her, sondern von der Art der Geschichte. Was am Anfang für mich eigenartig war, und noch immer ist, wandelte sich nach und nach und ich habe angefangen, es zu lieben. 
Ich muss sagen, dass kein Buch für jedermann ist. Es ist eines der merkwürdigsten Geschichten, die ich jemals gelesen habe. Eine Geschichte, das mehr, wie ein Lied klingt und einem in seinem Stück gefangen hält, bis die Autorin beschließt, diese Magie aufzulösen. Dieses Buch hat mich seit Langem so sehr gefesselt wie kein anderes. 
Ich kann es kaum erwarten Band 2 zu lesen! 

Bewertung:



 
5 von 5 Sternen

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