Rezensionen

Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut von Namina Forna

Seiten: 512 | Hardcover: 19,95€ | ebook: 14,99€ | Verlag: Loewe | Amazon

Nichts kann sie töten.

Bitte lass mein Blut rot sein, bitte lass mein Blut rot sein, bete ich.
Als goldenes Blut aus ihren Adern fließt, ist für Deka klar, dass sie nie dazugehören wird. Wegen ihrer dunklen Hautfarbe galt sie schon immer als Außenseiterin. Doch dann kennzeichnet ihr goldenes Blut sie als Alaki, als Dämon. Nur ein Dekret des Kaisers von Otera kann sie retten: Er stellt eine Armee aus den beinahe unsterblichen Alaki zusammen. Deka wird zur Kriegerin ausgebildet und lernt dabei nicht nur zu kämpfen, sondern auch die Gebote infrage zu stellen, durch die sie als Frau ihr Leben lang unterdrückt wurde.

Der spannende Auftakt zu einer epischen Fantasy-Trilogie von Namina Forna für Jugendliche ab 14 JahrenDie Göttinnen von Otera überzeugt sowohl durch die starken weiblichen Charaktere und das atmosphärische westafrikanische Setting als auch durch die gesellschaftspolitische Relevanz.

-Loewe Verlag

Meine Meinung  

Das Cover ist einfach nur wow! Als ich es schon bei der Verlagsvorschau gesehen habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss. Ja, ja… immer diese Coverkäufer. Klasse finde ich es ja, dass das Cover und der Titel einfach super den Inhalt des Buches wieder spiegeln. Definitiv ein Schmuckstück im Bücherregal!

Die Autorin schafft es echt gut nicht nur die Umgebung super zu beschreiben sondern auch die Charaktere. Man entwickelt sich während dem lesen mit Deka mit. Was ich hier klasse finde ist, dass sie einfach genauso wenig weiß, wie der Leser und daher wir, als Leser, einfach alles neue mit ihr mit erkunden und erfahren. Gleichzeitig finde ich es wichtig zu erwähnen, dass man sich mit bestimmten Entwicklungen etwas Zeit gelassen hat und genau das finde ich toll! Die Story schreitet nicht unnatürlich schnell voran sondern im genau richtigen Tempo. Generell hat man hier ein gutes Zeitgefühl. 

Abwechslungsreich ist auch die Welt, die sich die Autorin erschaffen hat. Das es nicht nur die Menschen gibt, sondern noch andere Wesen und diese sich ganz natürlich anfühlen und im Geschehen einfügen, ohne dass es einen zu viel vorkommt, ist einfach klasse!
 Auch die Gesellschaft, die sich die Autorin hier erbaut hat, ist glaubwürdig. Es erscheint einen vollkommen realistisch und ich finde es interessant, dass sich die Menschen hier relativ unterwürfig verhalten. Schockierend finde ich hingegen das Bild der Frau. Also von Gleichberechtigung scheinen die Menschen hier ja nicht viel zuhalten. So ist es auch, dass alle jungen Frauen sich erst einmal einer Zeremonie unterziehen müssen, um ihre Reinheit zu prüfen. Sobald man als unrein gilt, wird man verachtet und umgebracht. So beginnt auch die Geschichte. Man liest, dass sich Deka nichts sehnlicher wünscht als in ihrem Dorf akzeptiert zu werden, wo sie sich schon von Anfang an unerwünscht vorkommt und es auch so ist. Man lässt es sie deutlich spüren, dass niemand sie wirklich da haben will.

So versteht man auch, dass Deka und auch all die anderen Mädels alles daran setzen, diesen Status an Reinheit zu erlangen und daher auch ihr ganzes Weltbild auf den Kopf gestellt wird. Für eine junge Frau wie Deka, die noch nie wirklich akzeptiert worden ist und immer eine Außenseiterin war, ist sich zu prüfen und behaupten wirklich wichtig. Gleichzeitig aber kommt noch der Konflikt ihrer Religion, ihren Glauben und natürlich ihre Erziehung hinzu und man versteht ihre Zwiespalt. Auch ihre Ansichten sind etwas verschoben aber man begreift schnell, dass es einfach an den Umständen liegt, wo und wie sie denn aufgewachsen ist. Mit ihr zusammen erfährt man dann, wie die anderen Kulturen, Dörfer und Städte sich anders verhalten und was sie wirklich ausmacht. Eine Gemeinsamkeit scheinen aber alle zu haben und das ist ihre Religion. Als sich Deka und die anderen Alakis – also all die Mädchen, die als unrein gelten, da sie goldenes statt rotes Blut vergießen einer wirklich barbarischen Ausbildung stellen um ihren Status von rein zu erlangen, müssen sie trotzdem alles Mögliche erdulden. Die Menschen in ihrer Umgebung lassen es sie deutlichen Spüren, dass sie die Mädels als unnatürlich ansehen und die Gesellschaft lässt es zu, dass an diesen jungen Mädchen/ Frauen bestialische Straftaten begangen werden.

Ich fand es einfach interessant die Entwicklung von Deka mitzuerleben und finde sie als Hauptperson, in dessen Sicht man schließlich liest, wirklich passend. Auch ist sie mir direkt sympathisch gewesen und ich kann ihre Handlungen und Gedankengänge wirklich gut nachvollziehen. Es ist wirklich beeindruckend was für eine Entwicklung sie hinlegt, wenn man die Deka am Anfang mit der am Ende des Buches vergleicht. 
Man merkt aber auch schnell beim Lesen, dass die Autorin sich nicht nur viel mühe um Deka gegeben hat, sondern auch um die anderen Charaktere. Es war interessant ihre Entwicklung genauso zu verfolgen wie die von Deka. Man erfährt auch, aus was für Umständen diese kommen und wie unterschiedlich diese doch untereinander sind.

Richtung Ende des Buches hätte ich aber wirklich gerne mehr über diese große Enthüllung um Deka gelesen. Diese Szene kam mir einfach etwas kurz vor. Das lag aber vielleicht auch daran, dass ich vielleicht nicht wollte, dass die Geschichte zu Ende geht. 😉

Da dies ja auch ein Jugendbuch ist, war klar, dass es hier eine eher kindliche bzw. Langsame uns bittersüße Liebesgeschichte entwickeln wird. Keita ist das passende Gegenstück zu Deka und die beiden zusammen sind einfach so goldig. Was ich hier wirklich toll finde ist, dass die Autorin trotz allem nicht ihren roten Faden und damit die Hauptgeschichte aus den Augen verliert und diese praktisch mit den Nebenstorys perfekt ergänzt und zum teil sogar unterstützt wird!

Fazit 

Man merkt schnell, dass ich einfach nur begeistert bin. 
Ein wirkliches Jahreshighlight für mich und kann es kaum bis 2021 warten, wenn der zweite Band herauskommt! Es hat alles, was ich mir wünsche: eine Protagonistin, mit der man mitfühlen kann, klare Strukturen, Überraschungen und natürlich eine sehr interessante Storyline!

Bewertung

1 thought on “Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut von Namina Forna

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